Seok Lee - PARANORM

Der Titel der Ausstellung PARANORM, also abweichend von der Normalität, deutet die Komplexität der Bildersprache des Malers Seok Lee bereits an. In der Malerei gehören zur traditionellen Normalität die Darstellung von Landschaften, von Architektur, von Menschen. Diese Gattungen findet man auch bei Seok Lee, allerdings unterscheiden sie sich in einem wesentlichen Unterschied: sie transzendieren von der traditionellen Darstellung, von z. B. Räumen, in ein abstraktes Vakuum. Ausgehend von der realistischen Fotografie, die zur Malerei wird, verwandeln sich diese Bilder durch ihnen eingefügte Schnitte, Strudel oder Spektralleisten in etwas Unfaßbares, daß sich unserer visuellen Aneignung zugleich darbietet und entzieht. Die Distanz zum Dargestellten also vergrössert sich durch die gleichzeitige Auflösung der Formen. “Ich breche oder verfremde die Bildinhalte, nicht um sie zu negieren, sondern um ein anderes, alternatives Bildverständnis auszuloten. Erst durch die Brechung, also durch die Störung des vermeintlich Offensichtlichen, sehe ich Möglichkeiten für die Formulierungen, die sich der Zweckdienlichkeit des bloßen Abbildens und damit letztlich der sprachlichen Eindeutigkeit entziehen. Wenn man so will: Ich setze den plausiblen Bildern unserer medialen Umwelt meine Bilder entgegen.” (Seok Lee)

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